Die letzten fünf Tage waren lang und zugegeben sehr anstrengend, aber auch sehr spannend und super um neue Kontakt zu knüpfen bzw. alte zu pflegen. Im Rahmen unserer Arbeit auf Malapascua und dem umliegenden Gebiet (Daanbanatayan) wurden wir zum vierten Asiatischen-Pazifischen Korallenriff Symposium (kurz APCRS) eingeladen. Hier stellte unser zweiter Vorsitzender Julian seine Forschungsergebnisse vor. Wir konnten wichtige Kontakte in verschiedenen Regionen der Welt knüpfen und eine Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro der Philippinen ist denkbar, um den Naturschutz in dem Forschungsgebiet voran zu treiben. Zu unserer Überraschung erkannten einige Teilnehmer bereits unseren Namen und freuten sich, dass wir mit Julian vertreten waren. Die Tage bestanden aus Vorträgen, Berichte schreiben und natürlich viel reden und Kontakt knüpfen. Es gab viele interessante Studien, von dem Einfluss von Tauchern und wie wichtig es ist ihnen ein gutes Briefing zu geben, keine Handschuhe oder „Tankbanger“ zu erlauben, dass Blitzlichter keinen Einfluss auf Seepferdchen haben (Achtung! Nicht auf andere Tiere übertragbar) und wie wir die Riffe besser schützen können.
Interessant ist auch die Tatsache, dass kaum ein Mensch wirklich von der Rifffischerei abhängt, da die meisten Fänge pelagisch sind, Ackerbau und andere Nahrungsquellen die wirkliche Grundlage für viele Inselstaaten darstellt. Wir sollten mehr auf Korallendiversität als Bedeckung achten und die strengen Gesetze Indonesiens sind sehr erfolgreich darin illegale Fischerei zu verhindern. Es wurde gezeigt, wie wichtig es ist mit den Menschen zusammen zu arbeiten und das man nicht Fische oder Ökosysteme organisiert, sondern Menschen. Es ging um die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), um den Klimawandel und wie man Korallenriffen Rechte zusprechen kann. Eine Mutter stellte sehr leidenschaftlich ihre Arbeit in Taiwan vor, während sie ihr Kind im Arm hielt. „So verbindet man Wissenschaft mit Familienleben“, sagte sie. Alle waren begeistert, wie gut sie beides unter einen Hut bekommt. Insgesamt haben über 600 Leute an der Konferenz teilgenommen und es wurden etwa 400 Präsentationen bzw. Vorträge gehalten. Seit Freitag ist das APCRS vorbei und Julian ist auf dem Weg zurück nach Malapascua. Hier werden wir dann unsere Ergebnisse vorstellen und versuchen gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungen zu finden. Damit die Insel auch in Zukunft ein Zuhause für Fuchshaie und für faszinierte Besucher sein wird.
Nach der erfolgreichen Feldarbeit wurde ich zu dem diesjährigen Korallenriff Symposium für Süd-Ost Asien eingeladen. Wie es der Zufall wollte, wird die Veranstaltung dieses Jahr in Cebu gehalten. Dadurch habe ich nicht nur die Möglichkeit gleich in zwei Vorträgen meine Ergebnisse der Wissenschaft von Süd-Ost Asien zu präsentieren, sondern auch zurück nach Malapascua zu gehen. Wir möchten die Zeit nutzen, um Gespräche zu führen und zu gucken, was sich in der Zwischenzeit entwickelt hat. Unsere Zusammenarbeit mit den Fischereigruppen hatte beispielsweise einen Anstoß dazu gegeben, ein Schutzgebiet um eine Insel zu etablieren, die nun von anderen Organisationen weiter getragen wurden. Wir hoffen sehr, dass die Fischer in diesen Prozess etabliert werden und so mehr gemeinsame Projekte zwischen verschiedenen Akteuren entstehen, denn das ist definitiv ein Aspekt, der sich verbessern sollte. Im Laufe dieser Woche geht es nun aber zunächst um Korallenriffe und die aktuellen Forschungsergebnisse in Bezug zu diesen. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit hier zu sein und das wir mit Stop Finning unseren Beitrag nicht nur zum Schutz mariner Ökosysteme leisten können, sondern auch einen Fuß in die Wissenschaft setzen. Es ermöglicht mir außerdem neue und alte Bekanntschaften in der Szene zu machen. Besonders freute ich mich darüber James zu treffen, den ich bereits von meiner Arbeit in Honduras kenne und seit 3 Jahren nicht mehr gesehen habe.
Neben Stop Finning konnte diese Arbeit durch die Kellner & Stoll Stiftung für Klima und Umwelt, die deutsche Stiftung Meeresschutz und dem DAAD (PROMOS) ermöglicht werden.
Nun bin ich seit einem Monat zurück in Deutschland. Ich habe viele schöne Eindrücke hinter mir gelassen und vor allem durch People And The Sea eine insgesamt sehr erfolgreiche Zeit. Mit den Daten werden wir in der Lage sein einen besseren Blick darauf zu verschaffen, was für Notwendigkeiten in einem nachhaltigen Tourismus mit Haien benötigt werden. Hierbei geht es natürlich nicht nur um das Tier selbst, sondern auch andere Ressourcen, die im Tourismus eine Rolle spielen und organisiert werden müssen. Dies muss sowohl an Land als auch im Meer geschehen. So kommt es zu Meinungsverschiedenheiten, sowohl zwischen Akteurgruppen als auch Individuen.
Um nun ein erfolgreiches Management der Region zu erreichen, müssen diese Meinungen berücksichtigt werden und ein Konzept entwickeln, dass sowohl die Natur als auch den Menschen in ihrer Vielschichtigkeit berücksichtigt. Zurzeit analysiere ich meine erhobenen Daten genau auf diese Aspekte und versuche gemeinsam mit meinen Betreuerinnen nicht nur diese Vielschichtigkeit zu durchblicken, sondern auch Lösungen zu entwickeln und anzubieten. Im Juni können wir diese Ergebnisse dann auf einer internationalen Forschungskonferenz in Cebu vorstellen und anschließend in diesem Zusammenhang auch an die Akteurgruppen und Politik ergeben. Zwischen Juni und August werden die Ergebnisse dann interpretiert und zu einer Arbeit zusammengeschrieben. Doch bis dahin sind es sicherlich noch viele Stunden im Büro und eine Menge Arbeit. Wir hoffen sehr das die Arbeit ein Beispiel sein kann wie in Zukunft Haitourismus gestaltet wird. Gleichzeitig gibt es uns die Basis selbst lokalen Kommunen bei dieser Gestaltung zu helfen.
Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden!
In diesem Post werde ich versuchen eine Zusammenfassung meiner Erfahrung zu schreiben. Ich war nun 5 Monate lang hier auf den Philippinen. Nachdem ich zunächst 10 Tage investierte, um meine Praktikantin in den notwendigen Thematiken auszubilden machten wir uns auf nach Malapascua. Das Projekt startete sehr vielversprechend. Wir konnten bereits im Oktober alle notwendigen Interviews durchführen. Auch der politische Zuspruch konnte durch meine Betreuerin von der Universität leicht erreicht werden. Ich habe bereits zu diesem Zeitpunkt einige spannende Informationen erhalten. In dunklen Räumen im Hinterhof von Privathäusern sprachen Menschen mit mir über Korruption, Verteilungskonflikte und illegale Fischerei. Vor allem hier war ich überrascht auf Menschen zu treffen, die mir ehrlich über ihr Leben berichteten. Eine wichtige Eigenschaft, die ich dabei gelernt habe, ist es Geduld zu haben und vor allem Verständnis zu zeigen, denn selbst ein Dynamitfischer will am Ende des Tages nur seine Familie ernähren und die Kinder zur Schule schicken. Es ist nicht seine Schuld Teil dieser Ausbeutung zu sein. Vielmehr ist er ein Symptom für Überfischung und eine ungerechte Verteilung von Finanzmitteln und Ressourcen.
Ich habe viele tolle Individuen kennenlernen können, Fischer, so wie Geschäftsleute. Viele Menschen auf Malapascua haben tolle Ideen und Gedanken und wollen viel erreichen und vielleicht konnte ich durch meine Arbeit bei der Umsetzung einiger Projekte helfen. Ich konnte neue Kontakte erstellen und die Zusammenarbeit etwas stärken und schon dafür hat es sich sehr gelohnt zu kommen. Wir haben einer schwachen Schildkröte helfen können neue Energie zu schöpfen und sie so noch am selben Tag wieder frei lassen. Diese Dinge schon nach einem Monat zu sehen war wundervoll. In der lokalen Schule erzählte ich den Kindern von Plastikproblemen, Korallen und warum ich Haie so sehr liebe.
Im Dezember konnte ich das einhundertste Interview halten. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich auf der Insel auch schon besser etabliert und kannte mich auch besser auf dem Festland aus. So konnte ich drei Gebiete bestimmen, die die Probleme der Fischerei des Festlandes repräsentieren. In dem ersten Ort wurde mit Dynamit gefischt, im nächsten haben industrielle Fischer die Fischgründe zerstört und im letzten fanden wir eine Mischung aus mehreren Effekten. Es war sehr spannend diesen Fischern zuzuhören und ihre Lebenssituation zu verstehen. Ich konnte viel lernen und habe so auch noch mehr darüber gelernt, warum wir in Deutschland und in Europa auf Fisch verzichten sollten. Denn wir haben die Wahl. Diese Menschen haben sie nicht, sie brauchen den Fisch, welchen wir essen oder zu Fischmehl verarbeiten.
In wissenschaftlichen Vorträgen höre ich immer wieder die Motivation, dass ein Teil der Menschen der Erde auf Fisch angewiesen ist. Doch handelt es sich dabei wirklich um eine Motivation oder eher um großes Problem, wenn 80% der Meere vollkommen oder erschöpft sind?
Der Dezember ging vorbei und ich beschäftigte mich viel mit Fragen der Nachhaltigkeit, wie es auch auf dem Blog zu erkennen war. Ich trennte mich von meiner Praktikantin. Ich denke es war ein wichtiger und richtiger Schritt. Ich war froh, dass sie diese Entscheidung selbst getroffen hat. Es ist nicht schön zu sehen, wenn man mit Menschen nicht erfolgreich zusammen arbeiten kann, vor allem nicht, wenn man die Aufgabe hat ihnen etwas beizubringen. Doch wie sich herausstellte Befürwortete jeder, der mit uns zusammengearbeitet hat diese Entscheidung. Ich musste feststellen, dass ich nun schneller, effektiver und auch optimistischer arbeiten konnte. Ich konnte mich nun voll auf das Projekt fokussieren und tat dies auch. So schloss ich schließlich am letzten Donnerstag meine letzten Interviews ab. Ich habe 150 Interviews gehalten und etwa 50 Fragebögen ausfüllen lassen. In diesem Monat wurde die harte Arbeit dann belohnt. Zunächst kam der Umweltschützer und Naturfotograf Marc Robert Lehmann, mit seinem sehr talentierten und engagierten Team um meine Arbeit zu dokumentieren und Stop Finning zu helfen unsere Projekte einer breiteren Masse vorzustellen. Es waren zwei sehr anstrengende Wochen. Wir mussten viel organisieren, konnten aber auch viel erreichen. Am Ende fühlte es sich ein bisschen so an, als wenn wir in den zwei Wochen versucht hätten alles zu tun, was ich vorher in mehr als 3 Monaten getan habe. Als Robert fuhr tat er mir leid, weil er so wenig Schlaf bekommen hat. Ich selbst brauchte auch erstmal einen Tag um mich zurück in die Arbeit zu finden. Einige Tage zuvor haben wir die Ergebnisse meiner Arbeit bereits dem Fischereiverband vorgestellt. Hier ist jede Kommune mit einer bis vier Personen vertreten und die Informationen, die bei den Treffen gesammelt werden, werden dann an die Fischer weiter gegeben. Ich fokussierte mich hier auf die drei Themen: Plastik, Haifang und die Rolle von marinen Schutzgebieten (MPAs). Als Ergebnis stand am Ende fest, dass die naheliegende Insel „Chocolate Island“ zu einem Schutzgebiet deklariert werden sollte. Ein riesen Erfolg! Ich war super stolz und froh darüber und bin mir sicher, dass wir diesen Schritt nur erreichen konnten, weil wir mit den Fischern zusammen gearbeitet haben und sie uns so ihr vertrauen schenkten. Nun ging es also daran diesen Gedanken auch an die Geschäfte (also Hotels und Tauchläden) weiter zu leiten und auch auf politischer Ebene zu verfolgen. Am Freitag stellte ich diese und andere Ergebnisse den Besitzern der Unterkünfte und Tauchgeschäften vor. Ich bekam sehr positives Feedback für die Präsentation und es wurde der Wunsch geäußert, diese belange auch vor der Politik vorzutragen.
Ich traf mich also mit dem Mayor und dem Leiter der Kommune. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht inwieweit ich hier gehört wurde. Ich wünsche mir sehr eines Tages nach Malapascua zurückzukehren und um „Chocolate Island“ rote Markierungsbojen zu sehen. Ich habe Hoffnung für die Insel, grade da ich so viele tolle Menschen kennenlernen durfte und diese Menschen gute Intentionen haben. Ich glaube aber auch, dass es nicht leicht wird und es wird sehr wichtig werden, dass die Menschen hier zusammen arbeiten. Nun wünsche ich mir nur noch, dass die Studie Organisationen und Investoren dabei helfen kann in Gebieten destruktiven Fischereimethoden durch einen ökologisch verantwortlichen Tourismus zu ersetzen. Wie das funktioniert wird nun die Frage sein mit der ich mich im nächsten halben Jahr mit der Grundlage meiner Daten, beschäftigen werde.
Im Oktober 2016 habe ich angefangen dieses Projekt zu planen. Neben diversen Unikursen und Klausuren fand ich meine Betreuer, bewarb mich erfolgreich auf Forschungsgelder und plante das Projekt. Vor allem die Methodik nahm viel Zeit in Anspruch. Nach fast einem Jahr ging es im späten September 2017 dann auf die Philippinen. Mit Hilfe von People and the Sea war es mir möglich direkt mit der Datenerhebung anzufangen. Ich konnte bereits im Oktober über 40 Interviews durchführen. Diese bildeten eine Grundlage für den weiteren Verlauf der Arbeit, wo ich mit den Interviewpartnern Ideen entwickelte, wie man die Gemeinschaft in eine nachhaltigere Zukunft bringen könnte. Nach der Nobelpreisträgerin in Ökonomie, Elinor Ostrom, benötigen wir hierfür Vertrauen, Partner, die gemeinsam etwas erreichen wollen und Innovationen. So wurde ich immer mehr zum Mediator zwischen den vier Gruppen, die ich in meiner Studie berücksichtigte: Touristen, Businesses und Fischer (von der Insel und vom Festland).
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in dieser Studie verinnerlicht habe, ist der Gedanke von Simon Sinek: „Leaders eat last“. Nun bin ich hier natürlich kein Führer oder sonst in irgendeiner Machtposition, aber das Vertrauen, dass einem entgegengebracht wird, wenn man die Menschen sprechen lässt und Verständnis aufbringt, führt einen definitiv deutlich weiter. So konnte ich offen mit Dynamit- und Haifischern sprechen und auch wenn ich ihre Praktiken verachte, so fühle ich trotzdem starke Empathie für diese Menschen. Wir konnten mit ihnen über alternativen Sprechen und ihre Motivationen verstehen, wodurch es möglich ist diesen durch gezielte Aktionen entgegenzuwirken. Wir entwickelten Ideen mit den Fischern des Festlands wie man die naheliegende Insel „Chocolate Island“ schützen könnte und brachten ihnen die Dringlichkeit ihrer Anteilnahme nahe.
In den letzten zwei Wochen unterstützte mich dann ein Teil des Stop Finning Teams (komplett auf eigene Kosten!) und Robert Marc Lehmann mit seinem Team. Wir besuchten eine Schule und bewegten die Schüler an einen von People and the Sea organisierten Beach Clean Up teilzunehmen. Durch die große Teilnahme konnte in einer Stunde über 200 kg Müll gesammelt werden. In dieser Woche werde ich mich mit der politischen Führung des Landkreises treffen und am nächsten Freitag findet nun das Meeting mit den Tauchshops und Unterkünften statt. Wir hoffen sehr auf eine große Beteiligung, sodass wir möglichst viele Menschen motivieren können stärker zusammen zu arbeiten und auf eine nachhaltige Gestaltung von Malapascua zu setzen. Wir konnten viel erreichen und Strategien entwickeln, mit denen man eine Veränderung vom Shark Finning hin zum Ökotourismus entwickeln kann. Ich denke Malapascua ist auf dem Weg dahin, doch gibt es noch ein paar Hürden, die es zu überwinden gilt.
Seit einer Woche habe ich nun Unterstützung aus Deutschland bekommen und ich bin überwältigt.
Robert Marc Lehmann, inkl. einem professionellen Kamerateam, ist jetzt auf der Insel angekommen und wir haben bereits viel gesehen, gedreht und gefilmt. Auch ein Teil meines eigenen Team von Stop Finning ist hier und unterstützt mich bei meiner Arbeit.
Heute war ich mit Robert und Basti, einer der Kameramänner, bei einem ehemaligen Dynamitfischer und haben offen über diese destruktive Thematik besprochen. Ich bin überwältigt über die Professionalität, den Eifer und den Ideen die alle aus Deutschland mitgebracht haben und ich freue mich schon jetzt auf unserem gemeinsamen Haifilm. Hier ein paar Infos über das Team:
Warum gibt es keine Neuigkeiten zum Projekt. Der Hintergrund ist, dass ich angefangen habe die Daten zu analysieren und nun etwas vorsichtig sein muss, da ich die Ergebnisse nicht veröffentlichen darf bevor ich sie publiziert habe. In der Wissenschaft versucht man Artikel zu verfassen, die dann in einem Magazin erscheinen. Diese Magazine wollen natürlich die ersten sein, die die Informationen teilen.
Seit zwei Wochen beschäftige ich mich nun aber mit dem letzten Teil der Studie und bin damit schon halb fertig und ich habe mir dafür 7 Wochen Zeit genommen. Dadurch habe ich nun die Zeit mich damit zu beschäftigen einige wichtige Informationen zusammen zu schreiben und diese dann den verschiedenen Gruppen zu präsentieren, damit die Insel von meiner Arbeit hier möglichst stark profitiert. In den nächsten Wochen werden wir hier vor Ort eine größere Gruppe sein und die Arbeit genauer dokumentieren. Wir konnten in der Zeit neue Kooperationen auf der Insel erschaffen und ein Zeichen gegen die weite Verbreitung von „Single Use“ Plastik setzen. Vielleicht wird sich auch noch ein Projekt für Korallen etablieren. Dazu möchte ich aber noch nicht zu viel erzählen. In der Fisheries Association halte ich diesen Monat eine Präsentation über die Rolle von Marine Protected Areas. Es haben unzählige Gespräche mit Fischern stattgefunden. Wir haben mit Dynamitfischern geredet und ihnen Vorschläge machen können, wie sie zukünftig alternativ Geld verdienen könnten. In einer Präsentation mit der Tauchschule Evolution machten wir auf die wichtige Rolle der Haie aufmerksam, wenn wir die Zeit finden wollen wir dieses Projekt auch noch auf weitere Tauchbasen erweitern. Auch das Problem der Wasserqualität konnten wir auf der Insel thematisieren. Es gibt also viel auf Malapascua zu tun und wir konnten an vielen Stellen einen kleinen Beitrag leisten. Das wichtigste ist aber, dass wir nun das Wissen haben wie Haie im Ökotourismus nutzen kann und dabei die lokale Kommune etablieren kann und so sozial und ökologische nachhaltige Angebote zu kreieren.
Zunächst einmal: Ja, es ist absolut möglich in den Philippinen Vegan zu leben.
Wenn ihr einmal kein Restaurant finden solltet, dann gibt es meistens die Möglichkeit auf Frühlingsrollen (Lumpia) zurückzugreifen. Gemüse und Reis gibt es überall, jedoch sollte man hier vorsichtig sein, da manchmal Fischöl verwendet wird. Fragt am besten einfach nach. Sonst ist Happy Cow auch immer eine große Hilfe: https://www.happycow.net/asia/philippines/
Hier ist eine Liste von Restaurants, die Vegane Speisen anbieten, mit einer Bewertung:
Ort | Restaurant | Bewertung |
Cebu City – Ayala Mall (level 3) | Persian Plate | Das Essen ist Preiswert und lecker. Das Chili-Sin Carne kann ich sehr empfehlen.
*** |
Cebu City – Capitol | Lunhaw | Etwas versteckt in einem Hinterhof, doch die Suche lohnt sich. Es ist rein Vegan und absolut lecker. Leider etwas teurer.
**** |
Cebu City – Im Norden von Mandaue | Lush | Es hat grade erst eröffnet und war vorher nur ein Lieferservice. Ich habe hier selbst noch nicht gegessen, aber es sieht super aus! |
Cebu City – Capitol | Planet Veggie | Das Restaurant hat einen indischen Touch. Jeder Vegetarier oder Veganer sollte hier einmal vorbei schauen.
***** |
Moalboal | Ven’z Kitchen | Die Besitzer sind so unglaublich nett. Sie haben für uns sogar extra an ihrem Ruhetag aufgemacht, damit wir vegan essen konnten.
***** |
Malapascua | Villa Sandra | In Malapascua gibt es viele Möglichkeiten vegane Gerichte zu finden, doch Villa Sandra ist das einzige Restaurant, dass eine ausschließlich vegetarische Küche hat. Meine Geheimtipps sind die Bruscetta und Green Pasta.
***** |
Panglao – Alona Beach | Shaka | Das Shaka ist sehr lecker und gesund, aber auch das teuerste Restaurant
****_ |
Panglao – Alona Beach | Luna Rossa | Hier gibt es echte italienische Küche mit garantiert al-dente Pasta und dem besten Käsekuchen, den ich je gegessen habe!
***** |
In den letzten 18 Tagen bin ich zusammen mit meiner Freundin durch die östlichen Vissayas gereist. Für alle, die einmal die Philippinen bereisen wollen, dachte ich, dass ich meine Erfahrungen hier teile. Wir hatten natürlich großes Interesse daran Anbieter zu nutzen, die auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit Wert legen. Ich möchte die Chance hier nutzen, um ein paar Reisetipps zu beschreiben und worauf man achten sollte. Einen etwas persönlicheren Bericht bekommt Ihr in den kommenden Tagen.
Von Cebu aus ging es zunächst zurück nach Malapascua. Wir haben hier in dem Homestay Program von People and the Sea übernachtet. Das ist eine gute Option um die lokale Bevölkerung zu unterstützen und ihnen zu helfen ihre Häuser zu verbessern. Wer das Hostelleben mag, dem lege ich Villa Sandra sehr ans Herz. Sowohl aus ökologischer als auch sozialer Sicht ist dieses im Bob Marley Stil gehaltene Hostel einfach ideal! Ich habe mich mittlerweile durch die Karte gegessen. Mein Favorit ist die grüne Pasta zusammen mit dem Bruscetta, aber auch das Peanut Rumble ist super! Wer gerne etwas mehr Luxus möchte, dem empfehle ich Aabana oder Evolution. Letztere sind auch meine Adresse fürs Tauchen mit PADI, alternativ ist Devocean und Thresher Shark Diver sehr gut. SSI Taucher kommen bei French Kiss Divers (auch CMAS) oder Dive Society auf ihre Kosten.
Von Malapascua ging es dann mit der Fähre von Bogo rüber nach Leyte. Wir sind direkt runter bis nach Baybay gefahren. Ich würde aber empfehlen einen Stop in Ormoc einzulegen und eventuell eine der anderen Inseln von dort aus zu besuchen.
Leyte Reisetipps
Der nächste Stop auf eurer Liste könnte dann Inopacan bzw. Conalum sein. In Conalum gibt es ein tolles Hostel/Hotel, dass auch für große Gruppen super geeignet ist. Der Besitzer und seine Frau sind super freundlich und die Unterkunft hat so ziemlich alles was man sich wünschen kann. Allerdings ist sie mit ca. 15 Euro pro Zimmer (max. 4) je nach Gruppenstärke nicht ganz günstig für Alleinreisende.
Quatto Islands Reisetipps
Der Grund warum ihr hier einen Stop einlegen solltet sind die Quattro Islands. Wie der Name vermuten lässt sind dies vier Inseln, die noch nicht so stark vom Tourismus erschlossen sind. Es sind hauptsächlich Locals, die hier Urlaub machen. Euch erwarten schöne Strände, gute Schnorchelmöglichkeiten und schöne Inseln, die ihr nur mit einer Hand voll Locals teilen müsst. Bringt euch genug zu essen mit. Die Tagestouren starten um 6:00-7:00Uhr morgens und gehen um etwa 16:00Uhr zurück.
Von hier ging es dann weiter über Bato und Sogod (in beiden Orten muss man den Bus wechseln, ein Van ist vorteilhaft) nach Pintuyan, einem kleinen Dorf kurz vor San Ricardo. Hier gibt es nur eine Sache, aber für die lohnt es sich: Walhaie!
Die Walhaie in Southern Leyte
In den Philippinen gibt es drei Möglichkeiten Walhaie zu sehen, die Organisation Kasaka ist mit Abstand der ökologischte Anbieter. Mit nur 4 Leuten sind wir rausgefahren um die Tiere zu suchen. Zunächst fährt man mit einem Motorboot zu der Stelle, wo die Tiere sind. Hier werden dann nur noch die Paddelboote der Fischer eingesetzt, um den Haien nicht zu schaden. Wenn sie den Walhai gefunden haben, dann darf man ins Wasser, ohne große Flossenschläge, keinem Blitz an der Kamera und genügend Abstand. Dies wird leider von den Tauchanbietern der Region nicht eingehalten. Daher empfehle ich sehr die Tour direkt mit Kasaka zu machen. Fragt am besten beim Municipal nach. Hier wird einem gerne weitergeholfen.
Ansonsten gibt es in Pintuyan nicht viel, daher sind wir am nächsten Tag direkt weiter nach Bohol.
Bohol – Reisetipps
Bohol ist wohl die Insel mit der höchsten Anzahl an Touristen in den Philippinen. Viele Attraktionen und die Nähe zu Cebu sind wohl die Gründe dafür. Wir sind in Ubay angekommen. Wenn ihr direkt von Cebu kommen wollt, ist es sicher eine gute Idee nach Tagbilaran zu fahren und von dort aus die Reise zu planen. Bohol ist wohl eine der teuersten Inseln der Philippinen. Unterkünfte kosten meist mehr als 10 Euro, mit der Ausnahme von einigen Hostels.
Weil wir zu wenig Zeit zur Verfügung hatten, haben wir Anda weggelassen. Ich habe aber sehr viel Gutes über Anda gehört, es lohnt sich sicher hier vorbeizuschauen, um zu schnorcheln und zu tauchen. Wir haben uns stattdessen direkt auf den Weg zu den Choclate Hills gemacht und genau das würde ich hier auch empfehlen. Reist zu diesen nur als Zwischenstopp. Sie sind sehr schön, geologisch super interessant und absolut sehenswert. Sie liegen ziemlich zentral in Bohol und sind daher super um die Strecke von Tagbilaran nach Anda zu verbinden. Auf dem Weg könnt ihr auch bei den Tarsier Affen vorbeischauen. Diese kleinen Tiere, deren Augapfel größer ist als ihr Gehirn, sind an zwei Orten zu bestaunen. Ich empfehle sehr nach Corella zu gehen, hier handelt es sich um ein Schutzgebiet für die Tiere. In Loboc, in der Nähe der Choclate Hills gibt es einen zweiten Anbieter, der keine Richtlinien bezüglich der Interaktion vorgibt, wodurch die nachtaktiven Affen sehr leiden.
Ein Grund warum viele Reisende Bohol in ihre Route aufnehmen ist Panglao, die naheliegende Nachbarinsel, die von Tagbilaran mit einem Jeepney oder Motorrad erreichbar ist. Es gibt hier zwei Strände, Alona und Whitebeach. Wenn ihr Party und Tourismus mögt, dann ist Alona ideal für euch, wenn ihr es luxuriös mögt, dann sollte euch Whitebeach gefallen. Wenn ihr, wie wir, beides nicht so gerne wollt, dann gibt es weitere Hotels in Panglao verteilt. Leider habe ich hier nicht rausgefunden welche Unterkünfte viel Wert auf Nachhaltigkeit legen. Wir haben uns deswegen entschieden lokale Geschäfte zu unterstützen. Calipso ist eine Unterkunft, die etwas abseits liegt, daher bekommt man hier ein Motorrad zu dem Zimmer umsonst dazu. Das ist sicher nicht die umweltfreundlichste Variante, aber in Bohol kommt man nicht drum herum Verkehrsmittel zu nutzen, um die verschiedenen Orte zu sehen. Wir haben außerdem zwei Tauchgänge mit Valm gemacht. Sie sind auch ein lokales Geschäft, die Wert auf verantwortliches Tauchen legen, leider hört dieses aber mit der Natur auf. Wer Sicher tauchen möchte, dem kann ich diese Tauchschule leider nicht empfehlen. Unser Divemaster hat uns zweimal verloren, weil er zu schnell vorgeschwommen ist, er hat nicht nach unserer Luft geguckt und die andere Gruppe hatte Probleme mit ihrer Ausrüstung und sie sind trotzdem tauchen gegangen. Leider kann ich auch keine Schule empfehlen, da mir hier das Wissen fehlt. Schaut sonst einfach einmal auf der Seite von Greenfins Philippines vorbei.
In Panglao solltet ihr unbedingt Balicasag mitnehmen. Hier hatte ich definitiv die besten Tauchgänge in den Philippinen. Riesige Fischschulen (Barrakudas, Makrelen und Jacks), Makroleben, Schildkröten und mit viel Glück sogar Walhaie und Delfine erwarten euch hier. Überhaupt nicht zu empfehlen ist die Delfintour. Wir hatten zum Glück ein Privatboot und konnten dem Captain so sagen, dass wir an der Jagd nicht teilnehmen wollen, doch sonst verfolgen ca. 20 bis 30 Schiffe eine Hand voll Delfine. Mit Ökotourismus hat das nichts zu tun. Es soll bessere Möglichkeiten in Pamilacan geben.
Der Abschluss unserer Reise war dann auf Cabilao. Die Insel liegt im Nordwesten von Bohol. Da wir sehr sparsam gereist sind, konnten wir uns hier nochmal etwas gönnen. Die Insel ist sehr teuer. Mit fast 1000 Pesos pro Person alleine für die Unterkunft blieben wir hier auch nur für 2 Nächte. Doch es hat sich gelohnt. Die Insel ist traumhaft und unsere Unterkunft hatte ein schönes Riff direkt vor der Haustür. Vor allem Makrotaucher kommen hier voll auf ihre Kosten. Leider muss ich aber auch sagen, dass unsere Tauchschule (Polaris) nicht unbedingt verantwortungsvoll taucht. Viele Tiere und vor allem Korallen wurden immer wieder angefasst. Tiere platziert um Fotos zu machen und auch sonst wenig Wert darauf gelegt, dass sich die Taucher vernünftig verhalten.
In den nächsten Tagen werde ich hier etwas zum Thema veganes Leben auf den Philippinen schreiben und welche Erfahrungen ich gemacht habe.
Es brechen die letzten Wochen an und bald wird es Neuigkeiten geben.
Derzeit befinden wir uns auf „Kampagnenurlaub“, wenn man das so nennen kann, weswegen es etwas ruhiger geworden ist.
Aber es wird bald viele Neuigkeiten geben und dann wird es auch hier wieder deutlich aktiver. Details können wir leider noch nicht nennen, werden dies aber umgehend nachholen, wenn es machbar ist.