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Die Fuchshaie von Malapascua

Die Fuchshaie von Malapascua

Der Seeberg Monad Shoal

Das Projekt findet auf der philippinischen Insel Malapascua statt. Wenn man etwa eine halbe Stunde mit dem Boot in Richtung Südosten fährt kommt man an den Seeberg Monad Shoal. Nicht nur aufgrund ihrer Artenvielfalt besitzen Seeberge eine wichtige ökologische Relevanz. Sie dienen auch als sogenannter ökologischer Trittstein, also ein Ort, der es Arten ermöglicht Wanderungen zu überbrücken und zu rasten. Wie am Beispiel von Monad Shoal kann dies zum Beispiel in Form von Putzerstationen stattfinden. In diese marinen „Arzt-praxen“ kommen kleine Putzerfische an Fische und andere Meerestiere heran und befreien diese von Schädlingen (Oliver et al., 2011).

Fuchshaie

Ein typischer Besucher dieses Seebergs ist der pelagische Fuchshai oder Drescherhai. Den Namen hat der Fuchshai angeblich von Aristoteles bekommen, der diese Tiere beobachtet haben soll, wie sie Fischerleinen durchbissen, was der Philosoph als sehr klug einschätzte (Aubert, 1868). Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht ist schwer zu sagen, da sich die Frage stellt wie ein griechischer Philosoph die Tiere beobachtet haben soll. Allerdings sind Fuchshaie in den letzten 30 – 40 Jahren im Bestand um über 90% gesunken, weshalb die Chancen diese Tiere von der Küste zu sehen früher vielleicht tatsächlich sehr hoch waren. Den anderen Namen hat der Hai durch seine Fangmethode gekommen. Anstatt seine Beute direkt zu fassen, verwirrt er diese indem er an ihr vorbei schwimmt und erschlägt sie dann blitzschnell mit seiner langen Schwanzflosse.

Durch diese Jagdmethode sind Fuchshaie auch ideal für den ersten Kontakt mit Haien. Sie sind sehr friedlich und Unfälle waren bisher immer stark vom Menschen provoziert. So sind sie bei fishbase beispielsweise sogar als harmlos eingestuft (zum Vergleich der kleine Port-Jackson Stirkopfhai in Australien ist bereits als traumatisch eingestuft).

Es gibt drei verschiedene Fuchshaiarten. Den gemeinen (im Sinne von allgemein bzw. typisch), den großaugen und pelagischen Fuchshai. Letzterer ist auf Malapascua anzutreffen, was eine Besonderheit ist, denn wie der Name vermuten lässt trifft man die Art sonst nur auf hoher See an.

Wie bereits erwähnt sind die drei Arten in den letzten Jahren stark im Bestand gesunken, dadurch wurde die Art nun in diesem Jahr unter CITES Schutz gestellt, was den Handel mit ihnen verbietet. Fuchshaie sind besonders von Shark Finning betroffen, da sie durch ihre lange Schwanzflosse einen hohen Preis einbringen können. Dies erklärt auch warum wir uns grade für diesen Ort entschieden haben.

Die Insel

Die Philippinen bestehen aus über 7000 Inseln. Etwas südlich vom Mittelpunkt des Landes liegt die sehr lange, aber schmale Insel Cebu und ganz im Norden von Cebu liegt die nur zwei Kilometer lange Insel Malapascua. Seit etwa dreißig Jahren ist Tourismus hauptverantwortlich für das Einkommen der Menschen und sorgte regelrecht für eine Immigration, die zu einer Einwohnerzahl von mehr als 5000 Menschen auf der Insel führte. Mit dieser hohen Bevölkerungsdichte kommen jedoch auch Probleme. Die Insel ist am Grenze seiner Aufnahmekapazitäten, die Folge sind Auswirkungen auf die umliegenden Riffsysteme durch Verschmutzung und Überfischung und auch eine entstehende Armut und Arbeitslosigkeit (Innocenzi, 2014). Wie auch viele andere Inseln der Philippinen hat Malapascua ein unglaubliches Potential und ist wunderschön, doch es gibt auch Probleme, die es zu lösen gilt.