Im Oktober 2016 habe ich angefangen dieses Projekt zu planen. Neben diversen Unikursen und Klausuren fand ich meine Betreuer, bewarb mich erfolgreich auf Forschungsgelder und plante das Projekt. Vor allem die Methodik nahm viel Zeit in Anspruch. Nach fast einem Jahr ging es im späten September 2017 dann auf die Philippinen. Mit Hilfe von People and the Sea war es mir möglich direkt mit der Datenerhebung anzufangen. Ich konnte bereits im Oktober über 40 Interviews durchführen. Diese bildeten eine Grundlage für den weiteren Verlauf der Arbeit, wo ich mit den Interviewpartnern Ideen entwickelte, wie man die Gemeinschaft in eine nachhaltigere Zukunft bringen könnte. Nach der Nobelpreisträgerin in Ökonomie, Elinor Ostrom, benötigen wir hierfür Vertrauen, Partner, die gemeinsam etwas erreichen wollen und Innovationen. So wurde ich immer mehr zum Mediator zwischen den vier Gruppen, die ich in meiner Studie berücksichtigte: Touristen, Businesses und Fischer (von der Insel und vom Festland).
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in dieser Studie verinnerlicht habe, ist der Gedanke von Simon Sinek: „Leaders eat last“. Nun bin ich hier natürlich kein Führer oder sonst in irgendeiner Machtposition, aber das Vertrauen, dass einem entgegengebracht wird, wenn man die Menschen sprechen lässt und Verständnis aufbringt, führt einen definitiv deutlich weiter. So konnte ich offen mit Dynamit- und Haifischern sprechen und auch wenn ich ihre Praktiken verachte, so fühle ich trotzdem starke Empathie für diese Menschen. Wir konnten mit ihnen über alternativen Sprechen und ihre Motivationen verstehen, wodurch es möglich ist diesen durch gezielte Aktionen entgegenzuwirken. Wir entwickelten Ideen mit den Fischern des Festlands wie man die naheliegende Insel „Chocolate Island“ schützen könnte und brachten ihnen die Dringlichkeit ihrer Anteilnahme nahe.
In den letzten zwei Wochen unterstützte mich dann ein Teil des Stop Finning Teams (komplett auf eigene Kosten!) und Robert Marc Lehmann mit seinem Team. Wir besuchten eine Schule und bewegten die Schüler an einen von People and the Sea organisierten Beach Clean Up teilzunehmen. Durch die große Teilnahme konnte in einer Stunde über 200 kg Müll gesammelt werden. In dieser Woche werde ich mich mit der politischen Führung des Landkreises treffen und am nächsten Freitag findet nun das Meeting mit den Tauchshops und Unterkünften statt. Wir hoffen sehr auf eine große Beteiligung, sodass wir möglichst viele Menschen motivieren können stärker zusammen zu arbeiten und auf eine nachhaltige Gestaltung von Malapascua zu setzen. Wir konnten viel erreichen und Strategien entwickeln, mit denen man eine Veränderung vom Shark Finning hin zum Ökotourismus entwickeln kann. Ich denke Malapascua ist auf dem Weg dahin, doch gibt es noch ein paar Hürden, die es zu überwinden gilt.