In den letzten 18 Tagen bin ich zusammen mit meiner Freundin durch die östlichen Vissayas gereist. Für alle, die einmal die Philippinen bereisen wollen, dachte ich, dass ich meine Erfahrungen hier teile. Wir hatten natürlich großes Interesse daran Anbieter zu nutzen, die auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit Wert legen. Ich möchte die Chance hier nutzen, um ein paar Reisetipps zu beschreiben und worauf man achten sollte. Einen etwas persönlicheren Bericht bekommt Ihr in den kommenden Tagen.
Von Cebu aus ging es zunächst zurück nach Malapascua. Wir haben hier in dem Homestay Program von People and the Sea übernachtet. Das ist eine gute Option um die lokale Bevölkerung zu unterstützen und ihnen zu helfen ihre Häuser zu verbessern. Wer das Hostelleben mag, dem lege ich Villa Sandra sehr ans Herz. Sowohl aus ökologischer als auch sozialer Sicht ist dieses im Bob Marley Stil gehaltene Hostel einfach ideal! Ich habe mich mittlerweile durch die Karte gegessen. Mein Favorit ist die grüne Pasta zusammen mit dem Bruscetta, aber auch das Peanut Rumble ist super! Wer gerne etwas mehr Luxus möchte, dem empfehle ich Aabana oder Evolution. Letztere sind auch meine Adresse fürs Tauchen mit PADI, alternativ ist Devocean und Thresher Shark Diver sehr gut. SSI Taucher kommen bei French Kiss Divers (auch CMAS) oder Dive Society auf ihre Kosten.
Von Malapascua ging es dann mit der Fähre von Bogo rüber nach Leyte. Wir sind direkt runter bis nach Baybay gefahren. Ich würde aber empfehlen einen Stop in Ormoc einzulegen und eventuell eine der anderen Inseln von dort aus zu besuchen.
Leyte Reisetipps
Der nächste Stop auf eurer Liste könnte dann Inopacan bzw. Conalum sein. In Conalum gibt es ein tolles Hostel/Hotel, dass auch für große Gruppen super geeignet ist. Der Besitzer und seine Frau sind super freundlich und die Unterkunft hat so ziemlich alles was man sich wünschen kann. Allerdings ist sie mit ca. 15 Euro pro Zimmer (max. 4) je nach Gruppenstärke nicht ganz günstig für Alleinreisende.
Quatto Islands Reisetipps
Der Grund warum ihr hier einen Stop einlegen solltet sind die Quattro Islands. Wie der Name vermuten lässt sind dies vier Inseln, die noch nicht so stark vom Tourismus erschlossen sind. Es sind hauptsächlich Locals, die hier Urlaub machen. Euch erwarten schöne Strände, gute Schnorchelmöglichkeiten und schöne Inseln, die ihr nur mit einer Hand voll Locals teilen müsst. Bringt euch genug zu essen mit. Die Tagestouren starten um 6:00-7:00Uhr morgens und gehen um etwa 16:00Uhr zurück.
Von hier ging es dann weiter über Bato und Sogod (in beiden Orten muss man den Bus wechseln, ein Van ist vorteilhaft) nach Pintuyan, einem kleinen Dorf kurz vor San Ricardo. Hier gibt es nur eine Sache, aber für die lohnt es sich: Walhaie!
Die Walhaie in Southern Leyte
In den Philippinen gibt es drei Möglichkeiten Walhaie zu sehen, die Organisation Kasaka ist mit Abstand der ökologischte Anbieter. Mit nur 4 Leuten sind wir rausgefahren um die Tiere zu suchen. Zunächst fährt man mit einem Motorboot zu der Stelle, wo die Tiere sind. Hier werden dann nur noch die Paddelboote der Fischer eingesetzt, um den Haien nicht zu schaden. Wenn sie den Walhai gefunden haben, dann darf man ins Wasser, ohne große Flossenschläge, keinem Blitz an der Kamera und genügend Abstand. Dies wird leider von den Tauchanbietern der Region nicht eingehalten. Daher empfehle ich sehr die Tour direkt mit Kasaka zu machen. Fragt am besten beim Municipal nach. Hier wird einem gerne weitergeholfen.
Ansonsten gibt es in Pintuyan nicht viel, daher sind wir am nächsten Tag direkt weiter nach Bohol.
Bohol – Reisetipps
Bohol ist wohl die Insel mit der höchsten Anzahl an Touristen in den Philippinen. Viele Attraktionen und die Nähe zu Cebu sind wohl die Gründe dafür. Wir sind in Ubay angekommen. Wenn ihr direkt von Cebu kommen wollt, ist es sicher eine gute Idee nach Tagbilaran zu fahren und von dort aus die Reise zu planen. Bohol ist wohl eine der teuersten Inseln der Philippinen. Unterkünfte kosten meist mehr als 10 Euro, mit der Ausnahme von einigen Hostels.
Weil wir zu wenig Zeit zur Verfügung hatten, haben wir Anda weggelassen. Ich habe aber sehr viel Gutes über Anda gehört, es lohnt sich sicher hier vorbeizuschauen, um zu schnorcheln und zu tauchen. Wir haben uns stattdessen direkt auf den Weg zu den Choclate Hills gemacht und genau das würde ich hier auch empfehlen. Reist zu diesen nur als Zwischenstopp. Sie sind sehr schön, geologisch super interessant und absolut sehenswert. Sie liegen ziemlich zentral in Bohol und sind daher super um die Strecke von Tagbilaran nach Anda zu verbinden. Auf dem Weg könnt ihr auch bei den Tarsier Affen vorbeischauen. Diese kleinen Tiere, deren Augapfel größer ist als ihr Gehirn, sind an zwei Orten zu bestaunen. Ich empfehle sehr nach Corella zu gehen, hier handelt es sich um ein Schutzgebiet für die Tiere. In Loboc, in der Nähe der Choclate Hills gibt es einen zweiten Anbieter, der keine Richtlinien bezüglich der Interaktion vorgibt, wodurch die nachtaktiven Affen sehr leiden.
Ein Grund warum viele Reisende Bohol in ihre Route aufnehmen ist Panglao, die naheliegende Nachbarinsel, die von Tagbilaran mit einem Jeepney oder Motorrad erreichbar ist. Es gibt hier zwei Strände, Alona und Whitebeach. Wenn ihr Party und Tourismus mögt, dann ist Alona ideal für euch, wenn ihr es luxuriös mögt, dann sollte euch Whitebeach gefallen. Wenn ihr, wie wir, beides nicht so gerne wollt, dann gibt es weitere Hotels in Panglao verteilt. Leider habe ich hier nicht rausgefunden welche Unterkünfte viel Wert auf Nachhaltigkeit legen. Wir haben uns deswegen entschieden lokale Geschäfte zu unterstützen. Calipso ist eine Unterkunft, die etwas abseits liegt, daher bekommt man hier ein Motorrad zu dem Zimmer umsonst dazu. Das ist sicher nicht die umweltfreundlichste Variante, aber in Bohol kommt man nicht drum herum Verkehrsmittel zu nutzen, um die verschiedenen Orte zu sehen. Wir haben außerdem zwei Tauchgänge mit Valm gemacht. Sie sind auch ein lokales Geschäft, die Wert auf verantwortliches Tauchen legen, leider hört dieses aber mit der Natur auf. Wer Sicher tauchen möchte, dem kann ich diese Tauchschule leider nicht empfehlen. Unser Divemaster hat uns zweimal verloren, weil er zu schnell vorgeschwommen ist, er hat nicht nach unserer Luft geguckt und die andere Gruppe hatte Probleme mit ihrer Ausrüstung und sie sind trotzdem tauchen gegangen. Leider kann ich auch keine Schule empfehlen, da mir hier das Wissen fehlt. Schaut sonst einfach einmal auf der Seite von Greenfins Philippines vorbei.
In Panglao solltet ihr unbedingt Balicasag mitnehmen. Hier hatte ich definitiv die besten Tauchgänge in den Philippinen. Riesige Fischschulen (Barrakudas, Makrelen und Jacks), Makroleben, Schildkröten und mit viel Glück sogar Walhaie und Delfine erwarten euch hier. Überhaupt nicht zu empfehlen ist die Delfintour. Wir hatten zum Glück ein Privatboot und konnten dem Captain so sagen, dass wir an der Jagd nicht teilnehmen wollen, doch sonst verfolgen ca. 20 bis 30 Schiffe eine Hand voll Delfine. Mit Ökotourismus hat das nichts zu tun. Es soll bessere Möglichkeiten in Pamilacan geben.
Der Abschluss unserer Reise war dann auf Cabilao. Die Insel liegt im Nordwesten von Bohol. Da wir sehr sparsam gereist sind, konnten wir uns hier nochmal etwas gönnen. Die Insel ist sehr teuer. Mit fast 1000 Pesos pro Person alleine für die Unterkunft blieben wir hier auch nur für 2 Nächte. Doch es hat sich gelohnt. Die Insel ist traumhaft und unsere Unterkunft hatte ein schönes Riff direkt vor der Haustür. Vor allem Makrotaucher kommen hier voll auf ihre Kosten. Leider muss ich aber auch sagen, dass unsere Tauchschule (Polaris) nicht unbedingt verantwortungsvoll taucht. Viele Tiere und vor allem Korallen wurden immer wieder angefasst. Tiere platziert um Fotos zu machen und auch sonst wenig Wert darauf gelegt, dass sich die Taucher vernünftig verhalten.
In den nächsten Tagen werde ich hier etwas zum Thema veganes Leben auf den Philippinen schreiben und welche Erfahrungen ich gemacht habe.