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17. Tür – Typhoon

17. Tür – Typhoon

Die letzten Tage hier waren verrückt. Am Mittwoch bin ich auf das Festland übergesetzt, weil wir am Donnerstag ein Treffen mit dem Fischereiverband hatten, um zu erfahren, was die größten Probleme in den einzelnen Bereichen sind, die dazu führen, dass illegale Fangmethoden wie das Dynamitfischen verwendet wird. Die Überfahrt war schon recht ungemütlich, doch wir hatten recht viel Glück. Man konnte richtig sehen, wie sich rechts von uns eine dunkele Wolke ausbreitete. Die Nacht wurde ich dann krank und lag mit Fieber im Bett, während auf unser Dach die Regenhölle ausbrach. Es war so viel Regen, dass man nur noch ein Rauschen hören konnte, viel mehr als bei einem Platzregen in Deutschland. So viel, dass ich mir nicht sicher war ob unser Dach es aushalten würde. Es regnete bis zum nächsten Morgen. Wir machten uns dann auf zu dem Meeting, unglücklicherweise waren wir der letzte Punkt des Programms, wodurch viele versuchten möglichst schnell mit dem Fragebogen fertig zu werden. Ich machte mich dann auf den Weg zurück. Am Pier angekommen war gerade ein Boot dabei den kleinen Hafen von Maya zu verlassen. Ich konnte noch an Board gehen und erfuhr dort, dass sie 500 Pesos für die Überfahrt haben wollten (5 mal den Betrag, den sie normalerweise nehmen). Ich versuchte sie runter zu handeln, doch ohne Erfolg. Letztlich biss ich in den sauren Apfel und zahlte die 8 Euro. Wie sich raus stellen sollte, war der Apfel doch süßer als gedacht, denn es war das letzte Boot, dass es auf die Insel machte. Die Überfahrt war von relativ hohen Wellen geprägt, in die sich das Boot legte. Wir kamen nur langsam voran, zum Glück hatte ich Bootserfahrung, wodurch ich mich ganz gut hielt. Letztlich schafften wir es zur anderen Seite. Ich aß zu Abend und machte mich auf den Weg nach Hause. In der Nacht drehte mir das Abendessen den Magen um, während der Wind draußen zunahm. Seit zwei Tagen ist es nun schon durchgängig am Regnen und Stürmen. Die Verbindung zur Elektrizität ist verloren und die Wege sind voll mit Wellblech, Zäunen und Bäumen.
Ich verbringe die Zeit mit meinem Buch und damit die Geschehnisse der letzten Wochen einmal in meinem Kopf durchzugehen und zu analysieren. Mir geht es gut, ich hoffe aber trotzdem, dass wir das Schlimmste hinter uns haben. Nicht so sehr für mich, aber die Menschen die hier in nicht so guten Häusern leben.

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